Was sind typische Symptome einer Herzinsuffizienz?

Einkäufe nach Hause tragen, Treppensteigen, längere Spaziergänge:
Wenn in Alltagssituationen die Luft knapp wird, kann das auf eine Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, hindeuten. Bei einer Herzschwäche kann das Herz nicht mehr genug Blut in den Kreislauf pumpen.

Die Symptome können vielfältig sein und variieren je nach betroffenem Herzbereich sowie zwischen den Geschlechtern.

Hier erfahren Sie, bei welchen Vorboten Sie einen Facharzt konsultieren sollten.

Was sind typische Symptome einer Herzinsuffizienz?

Eine chronische Herzschwäche beginnt meist schleichend. Gehirn, Muskeln und andere Organe werden nicht ausreichend durchblutet und unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Folgen können lebensbedrohlich sein. Nachlassende Leistungsfähigkeit im Alltag – z.B. beim Sport, Treppensteigen oder Bergwandern – ist ein erstes, recht unspezifisches Anzeichen einer Herzinsuffizienz. Wenn Betroffene schneller erschöpft sind oder außer Atem geraten, tun sie dies als vorübergehende Erschöpfung oder Alterserscheinungen ab. Ein fataler Fehler. Ohne Behandlung schreitet die Herzerkrankung weiter fort, die Symptome verstärken sich. Dabei lässt sich der Krankheitsverlauf bremsen und die Lebensqualität lange erhalten, wenn eine Herzschwäche frühzeitig erkannt und behandelt wird.

Atemnot und schnelle Erschöpfung: Typische Anzeichen einer Herzschwäche

Eine fortschreitende Herzschwäche bemerken Betroffene bei körperlicher Anstrengung. Im Alltag fallen einfache Tätigkeiten und Bewegungen wie Spazierengehen oder Hausarbeit zunehmend schwerer. In fortgeschrittenem Stadium treten die Symptome immer häufiger und schließlich auch im Ruhezustand auf.

Schwere Atemnot im Ruhezustand ist ein alarmierendes Zeichen, dass sich eine chronische Herzinsuffizienz zu einem Lungenödem entwickelt. Am schlimmsten ist die Luftnot im Liegen, beim Husten kann Schaum austreten. Ein Lungenödem ist ein akuter Notfall, bei dem Sie umgehend den Notarzt über die 112 verständigen müssen.

Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme weisen auf eine Herzschwäche hin

Schafft das Herz es nicht mehr, ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen, kommt es zu einem Rückstau in den Venen. Es sammelt sich Wasser im Gewebe und verursacht Schwellungen vor allem an Füßen und Knöcheln. Diese fachsprachlich Ödeme genannten Einlagerungen zeichnen sich dadurch aus, dass beim Drücken mit dem Finger eine Delle zurückbleibt.

Darüber hinaus kann es durch die Flüssigkeitsretention zu einer unerklärlichen Gewichtszunahme kommen, obwohl man nicht mehr gegessen hat. 

Weitere Symptome der Herzschwäche

  • Nächtlicher Harndrang (Nykturie) und vermehrtes nächtliches Wasserlassen.
  • Herzklopfen und unregelmäßiger Puls: Das Herz versucht, die verminderte Pumpfunktion durch schnelleres Schlagen auszugleichen.
  • Husten und rasselnder Atem bedingt durch Wassereinlagerungen in der Lunge.
  • Appetitlosigkeit und Völlegefühl aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum.
  • Schwindelgefühl durch die Unterversorgung des Gehirns Kalte Finger, Füße und Beine auf- grund verminderter Durchblutung.

Symptome binnen Minuten: Akute Herzinsuffizienz

Im Gegensatz zur chronischen Herzschwäche treten die Symptome im Akutfall binnen Minuten oder weniger Stunden auf. Die Herzleistung nimmt aufgrund eines Infarkts, extremen Bluthochdrucks oder anderer Vorerkrankungen plötzlich ab. Oft bildet sich ein Lungenödem, was an rasselnden Atemgeräuschen. Husten und Schaum in dem Atemwegen äußert. Blässe, kalter Schweiß und Todesangst sind weitere ernste Anzeichen einer akuten Herzschwäche, die sofortige medizinische Behandlung erfordern.

Besteht bei Ihnen das Risiko einer Herzschwäche?

Haben Sie bei sich wiederholt Symptome festgestellt, die auf
Herzbeschwerden hindeuten? Machen Sie unseren Selbst-
test, um Ihr persönliches Risiko einzuschätzen. Der Test gibt
einen Anhaltspunkt und ersetzt nicht die fachliche Diagnose
eines Arztes, den Sie aufsuchen sollten, wenn die Beschwer-
den anhalten oder zusammen auftreten.

Unterschiede der Herzschwäche-Symptome zwischen Frauen und Männern

Obwohl die grundlegenden Symptome einer Herzinsuffizienz bei beiden Geschlechtern ähnlich sind, gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Ausprägung und Wahrnehmung.

So erkranken Frauen häufig an der diastolischen Herzinsuffizienz. In dieser Ausprägung ist die Pumpleistung des Herzens grundsätzlich normal – jedoch ist die Dehnbarkeit der linken Herzkammer eingeschränkt.
Sie kann sich nicht vollständig mit Blut füllen und es kommt zu einem Rückstau. Die Folge sind Wassereinlagerungen und Ödeme, die Betroffenen leiden unter Atemnot.

Bei Männern wird häufiger die systolische Herzinsuffizienz diagnostiziert, bei der die Pumpleistung des Herzen eingeschränkt ist. Die Form der diastolischen Herzschwäche ist schlechter mit Medikamenten zu behandeln als die systolische Herzinsuffizienz.

ehepaar

Herzinsuffizienz: Anderer Verlauf bei Frauen

Die Symptome wie Atemnot oder Herzrhythmusstörungen sind bei Frauen meist schwächer ausgeprägt. Hinzu kommen unspezifische Symptome wie Müdigkeit,
Übelkeit oder Verdauungsprobleme. In der
Folge suchen Frauen später und nach längerem Fortschreiten der Krankheit einen Facharzt auf.

Für Frauen besteht in den Wechseljahren ein erhöhtes Risiko eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden. Die weiblichen Hormone (Östrogene) haben gefäßerweiternde Eigenschaften. In der Menopause nimmt die Östrogenbildung ab und die Wahrscheinlichkeit einer Herzinsuffizienz zu.

Hintergrund: Arten der Herzinsuffizienz

In der Medizin wird je nachdem, welche Herzhälfte betroffen ist, zwischen Rechtsinsuffizienz und Linksinsuffizienz unterschieden. Eine Kombination aus Links- und Rechtsherzinsuffizienz, bei der beide Herzhälften betroffen sind, wird als globale Herzinsuffizienz bezeichnet

Hintergrund: Arten der Herzinsuffizienz

Die linke Herzkammer kann das sauerstoffreiche Blut nicht ausreichend in den Körperkreislauf pumpen, das Blut staut sich in der Lunge, was zu Atemnot und Leistungsminderung führt. Betroffene nehmen zunächst ein leichtes, im weiteren Verlauf stärker werdendes Belastungsgefühl war. Sie kommen schneller als gewohnt außer Atem, Bewegung wie Treppensteigen fällt schwer.

Symptome der Linksherzinsuffizienz

  • Kurzatmigkeit bereits bei geringer Belastung, auch beim Aufwachen
  • verminderte körperliche Belastbarkeit
  • schnelle Ermüdung, manche leiden auch unter innerer Unruhe
  • ständiger Husten
  • rasselnde Atemgeräusche, die auf
    eine Wasseransammlung in der Lunge
    (Lungenödem) schließen lassen
geschwollene Füsse

Rechtsherzinsuffizienz

Die rechte Kammer des Herzens pumpt das sauerstoffarme Blut aus dem Körper in die Lunge. Ist die rechte Herzkammer ist beeinträchtigt, kommt es zu einem Blutstau im venösen System, was sich an Ödemen, insbesondere in den Beinen, zeigt. Als eine weitere Folge der rechtsseitigen Herzschwäche kommt es zu Wasseransammlungen in den Organen, speziell in der Leber.

Symptome der Rechtsherzinsuffizienz

  • Geschwollene Knöchel, Fußrücken und Beine
  • plötzliche Gewichtszunahme von mehr als 0,5 kg an einem Tag und mehr als 2kg in einer Woche
  • gestaute und erweiterte Blutgefäße am Hals
  • häufiges nächtliches Wasserlassen
  • Verdauungsstörungen oder Appetitlosigkeit

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FAQ

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Herzschwäche

Symptome der Herzinsuffizienz wie z.B. Atemnot, Leistungsabfall und geschwollene Beine sind auf die eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens zurückzuführen. Die Einschränkung der Pumpfunktion führt zu einem Rückstau des Blutes, der die verschiedenen Beschwerden auslöst.

Ein Arztbesuch ist bei folgenden Symptomen einer Herzinsuffizienz ratsam: Atemnot, insbesondere bei körperlicher Anstrengung oder in Ruhe, Müdigkeit und Schwäche, Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Beinen oder Füßen, Schwindel, Herzrasen oder Herzstolpern sowie ungewöhnliche Gewichtszunahme. Bei akuter Atemnot, Brustschmerzen oder plötzlicher Beinschwellung sollte sofort der Notruf gewählt oder eine Arztpraxis aufgesucht werden. Je früher eine Herzschwäche erkannt und behandelt wird, umso bessere Heilungschancen bestehen.

Besonders Menschen mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten auf Symptome einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) achten. Dazu gehören Personen mit Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit, Herzinfarkt, Herzklappenfehlern, Diabetes, Übergewicht, starkem Alkohol- oder Tabakkonsum.
Herzschwäche betrifft nicht nur ältere Menschen. Bereits ab 40 Jahren kann ein erhöhtes Risikobestehen, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Frauen sollten ebenfalls besonders aufmerksam sein, da ihre Symptome oft weniger ausgeprägt sind und daher später erkannt werden.
Eine familiäre Häufung von Herzschwäche kann ebenfalls ein erhöhtes Risiko darstellen, daher sollten betroffene Personen regelmäßige Untersuchungen durchführen lassen.

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Sandra Rosendahl - Geschäftsführerin HCSG

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Sandra Rosendahl