Patient im Interview

Interview mit Herrn Jörg Grund-Scherr am 13.09.2022

„Ich möchte auch gern etwas geben. Mir hat man so toll geholfen und wenn man etwas bekommt, sollte man auch etwas zurückgeben. Schließlich profitieren wir alle von dem technischen Fortschritt.“

Das sagt Jörg Grund-Scherr, Unternehmer aus München, herzinsuffizient und überzeugter hedy-Anwender.

Jörg Grund-Scherr ist ein resoluter, sympathischer Mann. Seine Stimme klingt kräftig, mit bestimmten Worten bringt er seine Meinung klar zum Ausdruck. Am Telefon wirkt er wie jemand, der es gewohnt ist, klare Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu tragen, kräftig zuzupacken. Und er sagt, selbstbestimmt zu sein und sich nicht auf andere verlassen zu müssen sei für ihn wichtig. Darum wuppt er seine Handelsagentur ganz allein, ohne Angestellte.

Er sei ein Bär, sagt er lachend. Über einsneunzig sei er und stämmig, nicht dick. Früher, da sei er extrem leistungsfähig gewesen. Er habe locker 30 kg schwere Kisten 4 Stockwerke hoch in seine Münchner Altbauwohnung tragen können. Er habe viel gearbeitet, sein Unternehmen aufgebaut, Sport getrieben, war einfach aktiv.

Heute geht alles nur noch eingeschränkt, denn Jörg Grund-Scherr hat eine „Herzleistung“ von 34% und ist somit herzinsuffizient. Mit 54 Jahren. Seit zweieinhalb Jahren lebe er bereits mit dieser Krankheit und sei sehr froh, dass er überhaupt noch lebt.

Als er sich vor 2,5 Jahren ständig schlecht und abgeschlagen fühlte, das Herzrasen, das Unwohlsein und die Nervosität nicht nachließen, ging er in eine kardiologische Behandlung. Dort wurde er mit der Diagnose „Vorhofflimmern“ entlassen und mit einem Befund, dass er ein vergrößertes Herz habe. „Ein Sportlerherz! Das klingt ja zunächst mal positiv. Der Arzt meinte, es sei zwar schon der dunkelgrüne Bereich, aber alles noch vertretbar.“ berichtet Herr Grund-Scherr offen.

Jörg Grund-Scherr ging wieder rein in den Alltag, der mal besser mal schlechter lief. „Aber klar, was soll man erwarten, wenn man nicht mehr ganz im grünen Bereich ist.“

Bis es Ende September 2021 richtig schlimm war mit der extremen Kurzatmigkeit, der Abgeschlagenheit, vor allem aber der Luftnot beim Einschlafen, so dass Jörg Grund-Scherr gar keinen Schlaf mehr fand. Völlig ermattet schleppte er sich zum Lungenfacharzt, dem nichts Gravierendes auffiel. Auch der anschließend aufgesuchte Hausarzt täuschte sich in der Diagnose. 

Diese Fehlinterpretationen kosteten Jörg Grund-Scherr beinahe das Leben. Als es ihm in der Nacht wieder extrem schlecht ging, rief der patente Mann sich selbst einen Krankenwagen. Der junge Notarzt zog sofort die richtigen Schlüsse und leitete alles Notwendige in die Wege.

Drei Tage später hätte man nichts mehr für ihn tun können, erfuhr Herr Grund-Scherr gleichzeitig mit dem Ergebnis, dass er nur noch über 19% „Herzleistung“ verfüge.

„Ich war dreieinhalb Wochen im Krankenhaus und habe zwei Ablationen bekommen. Eine im Krankenhaus und eine später. Ich kann jetzt meinen Alltag bewältigen, ich gehe meiner Arbeit nach. Ok eingeschränkt, aber es geht. Und ich kann mich wieder leicht sportlich betätigen. Die Überwachung meiner Werte übernimmt das Telemonitoring.“

Dafür ist Jörg Grund-Scherr dankbar.

Nach dem Krankenhaus begab er sich in Behandlung bei einem der führenden Kardiologen. Herr Prof. Dr. Silber ist Facharzt für Kardiologie und leitet das Kardiologie Zentrum München.

Zu ihm hat Jörg Grund-Scherr Vertrauen und den Glauben an die Medizin zurückerlangt.

„Bei Professor Silber bin ich in den besten Händen. Er ist eine Koryphäe! Er hat sofort die wissenschaftlich fundierte Medikation verordnet und mir gleich am Jahresanfang zum Telemonitoring geraten. Ich habe sofort zugestimmt. Erstens weil ich Prof. Silber voll und ganz vertraue. Zweitens will ich auch solidarisch sein mit dem Gesundheitssystem. Wenn ich da mitmache, dann helfen diese Erfahrungen ja auch den Wissenschaftlern.  So lange es einem gut geht, denkt man ja nicht nach. Doch wenn es einem richtig schlecht geht, ist man froh, wenn es moderne medizinische Hilfe gibt.

Die Bedienung der Geräte ist extrem einfach. Eine Waage, ein Tablet zum Ankreuzen wie es mir heute geht und ein Blutdruckmessgerät. Mir sind die Messungen schon in Fleisch und Blut übergegangen – wie Zähne putzen!“ Herr Grund-Scherr steht mitten im Leben, er arbeitet am Computer, benutzt privat Handy und Tablet. Doch ist er überzeugt, dass auch ältere Patienten und Menschen ohne technische Erfahrungen mit den Geräten auskommen. „Von der HCSG war jemand persönlich da, hat mir die Geräte gebracht und alles ganz genau erklärt. Das war eine richtige Einweisung mit Information über das gesamte Programm.“

Dafür ist Jörg Grund-Scherr dankbar.

Daten zum Blutdruck, EKG und Wohlbefinden liefere er an jedem Wochentag.

Auf die Waage geht Herr Grund-Scherr nur alle zwei Tage. Das hat er für sich so entschieden.

„Die von hedy sind da voll hinterher. Wenn das Gewicht steigt, dann melden sie sich sofort. Klar, sie vermuten Wasser im Herzen und wollen auf Nummer sicher gehen. Meist habe ich aber nur am Abend zuvor zu viel Saft getrunken oder zu viel gegessen.“ Es ist beruhigend zu wissen, dass das Personal von hedy eng mit Prof. Silber zusammenarbeitet und bei allen unklaren Situationen sofort mit ihm Kontakt aufnimmt.“

Alkohol rührt Herr Grund-Scherr schon seit 14 Jahren nicht mehr an, unabhängig von seiner Erkrankung. Ein persönliches Schicksal im Freundeskreis ließ ihn völlig abstinent werden.

Woher seine Herzschwäche kommt, ist nicht ganz klar. Wahrscheinlich eine Vererbung, eine „dilatative Kardiomyopathie“. Heute kann ein normales Leben führen. Zwar mit Einschränkungen, aber „zu 98% passt alles. Ich kann Fahrrad fahren, Schwimmen, Spazieren gehen, arbeiten, leben! Nur schwer heben kann ich nicht. Die Einkaufstüten in den vierten Stock zu bekommen, ist schon mühsam.“

An Tagen mit Wetterwechsel ist es meist schlimmer. Dann wird er schnell müde und die Symptome kommen wieder durch.

Ob ihn das denn nicht beunruhige?

Nein, sagt er, gar nicht. Zum einen gehe er regelmäßig zu Prof. Silber, der nicht nur äußerst kompetent, sondern auch „wahnsinnig angenehm ist. Ebenso seine Assistentin. Ich fühl mich dort richtig wohl.“

Zum anderen beruhigt ihn, dass seine Werte täglich per Telemonitoring von Spezialisten überwacht werden.

„Die bei hedy sind alle vom Fach. Das merkt man. Sehr professionell, sehr freundlich. Man merkt, dass die da genau wissen, was sie tun. Das gibt ein sehr gutes Gefühl zu wissen, dass die alles kontrollieren. Damit kann ich mich frei bewegen.“

Herr Grund-Scherr wird unruhig, ein Anschlusstermin drückt, das Gespräch neigt sich dem Ende entgegen.

Ob er denn hedy Telemonitoring anderen herzinsuffizienten Menschen weiter empfehlen würde?

Die Antwort kommt sofort und mit Nachdruck: „Absolut.“

Die Frage, ob Jörg Grund-Scherr die massive Verschlechterung seines Herzens hätte erspart bleiben können, ist müßig und im Nachhinein nicht zu beantworten. Fest steht aber, dass die lebensbedrohliche Situation, in die Herr Grund-Scherr im Oktober ´21 geriet, vermieden worden wäre, wäre er damals bereits telemedizinisch betreut worden. Über die tägliche Überwachung der Messwerte wäre schon viel früher Alarm über die Verschlechterung des Gesundheitszustandes ausgelöst worden. Das hedy Team hätte sich gemeldet, den/die behandelnde(n) Arzt/Ärztin informiert und ihn dort hingeschickt. Wahrscheinlich wäre der Krankenhausaufenthalt kürzer aus- oder sogar ganz entfallen.

Denn genau hier setzt hedy Telemonitoring an:

Lebensbedrohliche Situationen werden frühzeitig erkannt, indem die Werte auch zwischen den Arztbesuchen überwacht und evaluiert werden. Nachgewiesenermaßen erhöht telemedizinische Betreuung die Lebensqualität herzinsuffizienter Patienten, senkt die Zahl der Krankenhausaufenthalte und die Sterblichkeitsrate.

HCSG dankt Jörg Grund-Scherr für das freundliche, offene Gespräch ganz herzlich.