Herzinsuffizienzschwestern sind die wichtigsten Anprechpartnerinnen
In Deutschland leiden etwa vier Millionen Menschen an Herzinsuffizienz, und jährlich sterben rund 50.000 daran. Die Erkrankung, oft verursacht durch Koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck oder Diabetes, führt zu Symptomen wie Luftnot, Ödemen, Leistungsabfall und Müdigkeit. Genau diese Werte werden im Telemonitoring bei HI-Patienten überwacht, um bei einer Verschlechterung rechtzeitig einzugreifen. Doch ehe Patienten ins TmHi aufgenommen werden, haben sie meist eine dramatische Zeit hinter sich.
Wird ein Patient mit akuten Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert, ist die Situation oft lebensbedrohlich. Für die Betroffenen beginnt nach geglückter Rettung und Behandlung ein völlig neuer Lebensabschnitt. Sowohl im Krankenhaus als auch in der psychisch und körperlich labilen Phase nach der Entlassung benötigen die Betroffenen spezielle Pflege, Versorgung und Ansprache.
Die Betreuung herzinsuffizienter Patienten ist also in vielerlei Hinsicht sehr anspruchsvoll und zeitaufwendig. Im hektischen Klinikalltag ist die wichtige Aufklärung der Patienten und ihrer Angehörigen durch den Klinikarzt nicht möglich. Aber lebenswichtig. Und diese Aufklärung kann nur von erfahrenem Personal mit entsprechender fachlicher Zusatzqualifikation durchgeführt werden. In der Regel übernimmt diese Aufgabe eine speziell ausgebildete Heart-Failure-Nurse (HFN).
Die Hauptaufgaben einer HFN in einer HI Abteilung in der Klinik
- Erkennung von Herzinsuffizienz: durch Überprüfung der Stationslisten und Teilnahme an Visiten identifizieren die ausgebildeten HFN Patienten, die an Herzinsuffizienz leiden und Beratung benötigen
- Anpassung der Therapie: Die HFN arbeitet eng mit Ärzten zusammen, um die Behandlung der Patienten, insbesondere die medikamentöse Therapie, zu optimieren und den Patienten einzustellen.
- Aufklärung und Beratung: Mit der wichtigste Part der Tätigkeit einer HFN sind ausführliche Beratungsgespräche mit Patienten über die Erkrankung, deren Ursachen und Entstehung, Prognose und Therapie, um das Bewusstsein für die Schwere der Erkrankung zu schärfen. Nur aufgeklärte Patienten sind in der Lage, konsequent und diszipliniert Selbstfürsorge zu betreiben.
- Anleitung zur Selbstüberwachung: Die HFN lehrt Patienten und ihre Angehörigen, Symptome einer Verschlechterung zu erkennen und fördert die Selbstüberwachung, einschließlich der täglichen Kontrolle von Vitalzeichen und Gewicht. Nur über die regelmäßige Überwachung der Vitalparameter, kann eine Verschlechterung des Gesundheitszustand erkannt und rechtzeitig gehandelt werden.
- Lebensstiländerungen anstoßen: Die HFN motiviert Patienten, ihren Lebensstil zu ändern, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Beispielsweise klärt sie über die Bedeutung von Bewegung, gesunder Ernährung und Medikamentenmanagement auf.
Betreuung durch Heart-Failure-Nurses rettet Leben und verbessert die Lebensqualität
Die Arbeit der Heart-Failure-Nurses erhält insofern noch mehr Gewicht, als dass die Liegezeiten im Krankenhaus auch nach einer Dekompensation erstaunlich kurz sind. Meist werden die Patienten bereits nach wenigen Tagen wieder entlassen. Eigentlich für die Patienten zu wenig Zeit zur Regeneration und um sich im neuen Leben als HI-Patient einzurichten.
Die HFN bereiten die Patienten auf das neue Leben vor, nehmen wichtige Aufklärung hinsichtlich der Selbstfürsorge vor und erklären ganz praktisch, worauf es im Leben in Zukunft ganz besonders ankommt. Zum Beispiel, warum es wichtig ist, sich salzarm zu ernähren, wie die Medikamenteneinnahme durchgehalten wird und wie sie für angemessene Bewegung im Alltag sorgen. Auch nach der Entlassung begleiten die HFN die Patienten, was sich absolut positiv auf die Lebensqualität und die Leistungsfähigkeit der Patienten auswirkt.
Der Erfolg der Nachbetreuung durch eine spezialisierte Herzinsuffizienzschwester ist eindrucksvoll. Bereits sechs Monate Spezialbetreuung führen zu einem deutlichen Überlebensvorteil von Patienten mit Herzinsuffizienz im Vergleich zur üblichen Versorgung. Dies wurde an der Universität Würzburg in einer großen, mit Unterstützung des BMBF durchgeführten Studie gezeigt (Projektleiter: Prof. Dr. Christiane Angermann und Prof. Dr. Georg Ertl).
Telemedizin ist wichtiger Baustein in der Versorgung von HI-Patienten
Mit zunehmender Ambulantisierung der Klinikbereiche, wachsen auch Bedeutung und Verantwortung der Telemedizin. Dass seit Anfang 2022 ein Teil der herzinsuffizienten Patienten sogar über die Regelversorgung telemedizinisch betreut werden können, ist ein Schritt in die richtige Richtung. So bietet die Zusammenarbeit zwischen stationärer und ambulanter Versorgung die Möglichkeit, Patienten bestmöglich und angemessen zu betreuen. Dieser Ansatz ist allerdings nur denkbar mit der Unterstützung von nicht-ärztlichem Fachpersonal, welches in der telemedizinischen Betreuung von Herzinsuffizienzpatienten spezifisch geschult ist: den Heart-Failure-Nurses.
Auch im Telemonitoring tragen HFN eine große Verantwortung
Für ein TMZ ist es wünschenswert, dass sich eine entsprechend medizinisch ausgebildete MFA um die Überwachung, Analyse und Einordnung der eingehenden Messwerte kümmert. Dies ist aber kein Muss, denn seitens der Anbieter stehen im Service bestens geschulte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu Verfügung. So auch bei hedy Telemonitoring.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service-Team der HCSG, die im Alltag Ansprechpartner Nummer eins für Praxen und Patienten sind, verfügen alle über eine Spezial-Qualifikation. Bei Alarmen hält die Praxis Rücksprache mit den hedy-Tele-Nurses, um die notwendigen weiteren Schritte zu besprechen und zu koordinieren. Eine Einweisung oder die Anpassung von Medikamenten erfolgt stets auf Anweisung des Arztes. Für diesen ist die Einschätzung und Zusammenfassung des Patientenzustands durch die Tele- und Heart-Failure-Nurses immens wichtig, um rasch und zielgerichtet zu handeln.
HFN tragen zu mehr Selbstfürsorge bei den Betroffenen bei
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im hedy Service Team haben alle eine umfangreiche Fachausbildung zur HFN bzw. gleichwertige Ausbildung absolviert und haben eine mehrjährige Berufserfahrung in der Betreuung von HI-Patienten. Das befähigt sie, eine Verschlechterung von Vitalwerten kompetent zu kategorisieren und zu bewerten, und leisten damit einen wesentlichen Beitrag, dass TmHi gleichbleibend konstant Leben rettet und Lebensqualität verbessert.
In der größten weltweiten Real-World-Studie wurde neben einer geringeren Sterblichkeit und weniger sowie kürzeren Krankenhausaufenthalten gleichsam eine verbesserte Selbstfürsorge der TmHi-Patienten nachgewiesen. Das ist u.a. der Arbeit der HFN zuzuschreiben, die im engen Austausch mit den Patienten stehen und durch konsequente, umfangreiche Aufklärung und Beratung die Patienten zu einer gesunden Lebensweise im Alltag motivieren.
Ausbildungswege zur Heart-Failure-Nurse
- Die umfangreiche, berufsbegleitende Ausbildung dauert sechs Monate und umfasst drei Präsenzwochen sowie viel Selbststudium, eine Hausarbeit mit Fallvorstellungen und endet mit einer mündlichen und schriftlichen Prüfung. Diese Weiterbildung ist geeignet für Gesundheits- und Krankenpfleger mit Berufserfahrung, die sich für die Arbeit in HI-Kliniken spezialisieren möchten
Ausbildungsstätte: Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI)
- Die berufsbegleitende Fortbildung dauert 2×2 Tage und umfasst vier Module verteilt auf 2 Präsenzwochenenden inklusive Lernerfolgskontrolle. Sie ist geeignet für MFAs, die sich für den Umgang mit TmHi im Praxisalltag qualifiziert fortbilden möchten.
Ausbildungsstätte: Cardiologicum Hamburg