Wie wird eine Herzschwäche dignostiziert?

Kurzatmigkeit bei kleinsten Anstrengungen, geschwollene Beine oder ständige Müdigkeit – was zunächst harmlos erscheint, kann auf eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) hindeuten. Jährlich sind hunderttausende Menschen in Deutschland von dieser ernstzunehmenden Erkrankung betroffen. Umso wichtiger ist es, die Symptome früh zu erkennen und gezielt untersuchen zu lassen. Denn: Eine rechtzeitige Diagnose verbessert die Behandlungsmöglichkeiten erheblich und kann die Lebensqualität deutlich steigern.

Doch wie genau wird eine Herzschwäche diagnostiziert? Welche Untersuchungen sind notwendig? Und was können Patienten und Angehörige erwarten?

Erste Hinweise: Symptome ernst nehmen

Die Diagnose einer Herzinsuffizienz beginnt häufig mit dem, was Betroffene selbst erleben: Atemnot bei Belastung oder in Ruhe, schnelle Erschöpfbarkeit, Wassereinlagerungen in Beinen oder Füßen, Gewichtszunahme durch Flüssigkeit, nächtlicher Harndrang oder ein trockener Reizhusten. Solche Symptome [Link Symptome] entwickeln sich meist schleichend und werden oft zunächst nicht mit dem Herzen in Verbindung gebracht.

Viele Patienten suchen den Hausarzt erst spät auf. Angehörige können hier eine wichtige Rolle spielen, indem sie Veränderungen im Verhalten oder körperlichen Zustand beobachten und Betroffene zur Abklärung ermutigen.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Die ärztliche Diagnose beginnt klassisch mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese). Dabei fragt die Ärztin oder der Arzt gezielt nach Beschwerden, deren Verlauf, Vorerkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Diabetes, Herzinfarkt) und der Einnahme von Medikamenten. Auch familiäre Vorbelastungen spielen eine Rolle. Darüber hinaus gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Ausprägung und Wahrnehmung von Symptomen. [Link Symptome]

Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung achtet der Arzt auf sichtbare Zeichen einer Herzschwäche: geschwollene Beine, Halsvenenstauung, Herzgeräusche oder ein unregelmäßiger Puls. Auch das Abhören von Lunge und Herz gibt erste wichtige Hinweise.

Einordnung in NYHA-Stadien

Wie weit die Herzschwäche fortgeschritten ist, bestimmt den Behandlungsverlauf. Die Einstufung des Patienten in eine der vier NYHAD-Stadien [Link] ist fester Bestandteil der Herzdiagnostik. Sie geben Auskunft über die aktuelle Verfassung des Patienten und sind Indikator für den momentanen Gesundheitszustand. Sie sagen jedoch nichts darüber aus, wie stark das Her durch die Erkrankung geschädigt ist. Im Verlauf der Behandlung kann sich das Stadium durchaus verbessern. Ein Zeichen dafür, dass der Patient gut auf die Behandlung und Therapie eingestellt ist.

Wenn Sie unter einer mittleren bis schweren Herzschwäche leiden, können Sie für die Aufnahme in das hedy Telemonitoring Programm in Frage kommen.

Binnen weniger Minuten übermitteln Sie täglich die wichtigen Gesundheitswerte an Ihren Kardiologen, der Sie bei einer Verschlechterung Ihres Gesundheitszustandes sofort kontaktiert. Das bedeutet mehr Sicherheit und Lebensqualität für Ihren Alltag.

Patient EKG

Elektrokardiogramm (EKG)

Das Ruhe-EKG gehört zur Basisdiagnostik bei Verdacht auf Herzinsuffizienz. Es zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf und zeigt mögliche Herzrhythmusstörungen, Hinweise auf einen zurückliegenden Herzinfarkt oder eine Verdickung des Herzmuskels. Ein normales EKG schließt eine Herzschwäche zwar nicht aus, ein auffälliges EKG unterstützt jedoch die Diagnose.
 Im Telemonitoring herzinsuffizienter Patienten ist das EKG einer von vier wesentlichen Parametern, die täglich gemessen und an den Kardiologen zur Sichtung übermittelt werden. Patienten, die telemonitorisch betreut werden, übertragen mittels spezieller, einfach zu bedienender Geräte täglich die wichtigsten Vitalparameter an ihre kardiologische Praxis. Dadurch findet eine engmaschige Betreuung auch ohne Arztbesuch statt. Telemonitoring gibt es in Deutschland auf Rezept.

Blutuntersuchung: NT-proBNP

Ein einfacher Bluttest kann Hinweise auf eine mögliche Herzinsuffizienz liefern. Hierbei wird der Wert des Hormons NT-proBNP bestimmt. Dieser steigt an, wenn das Herz überlastet ist. Der Test ist besonders hilfreich, um zwischen herzbedingter und nicht-herzbedingter Atemnot zu unterscheiden. Je höher der NT-proBNP-Wert, desto wahrscheinlicher liegt eine Herzschwäche vor.

Herzultraschall (Echokardiographie)

Die wichtigste Untersuchung zur Diagnose einer Herzschwäche ist der Herzultraschall (Echokardiographie) – ein im wahrsten Sinne des Wortes „Bildgebendes Verfahren“. Er erlaubt eine genaue Beurteilung der Pumpfunktion des Herzens. Dabei misst der Kardiologe die sogenannte Ejektionsfraktion – ein zentraler Wert, der angibt, wie viel Blut die linke Herzkammer bei jedem Schlag in den Kreislauf pumpt. Eine reduzierte Ejektionsfraktion weist auf eine systolische Herzinsuffizienz hin, eine normale auf eine diastolische.[Link Symptome]

Neben der Pumpleistung können auch Herzklappenfunktionen, Wandbewegungsstörungen und die Größe der Herzkammern beurteilt werden. Der Ultraschall ist schmerzfrei, nicht belastend und liefert wichtige Informationen für die weitere Therapie.

Patient ultraschall

Wenn die Pumpleistung Ihres Herzens eingeschränkt ist, können Sie für die Aufnahme in das hedy Telemonitoring Programm in Frage kommen.

Kontaktieren Sie Ihren Kardiologen, um zudem den Schweregrad Ihrer Herzinsuffizienz zu bestimmen. Auf unserer Patientenseite finden Sie ausführliche Informationen, sowie eine Selbsttest, den Sie zum Gespräch mit Ihrem Kardiologen mitnehmen können.

Röntgenaufnahme des Brustkorbs

Eine Röntgenaufnahme (Thorax-Röntgen) kann zusätzliche Hinweise geben, etwa auf eine vergrößerte Herzsilhouette oder Wasseransammlungen in der Lunge (Lungenstauung). Sie wie der Ultraschall zu den bildgebenden Verfahren und hilft, andere Ursachen für Luftnot auszuschließen, etwa Lungenerkrankungen oder Tumore.

Langzeit-EKG und Belastungsuntersuchungen

Um Herzrhythmusstörungen aufzuspüren, wird häufig ein 24-Stunden-EKG (Langzeit-EKG) durchgeführt. Dabei trägt der Patient ein tragbares EKG-Gerät, das kontinuierlich die Herzaktivität aufzeichnet. Bei Beschwerden wie Schwindel oder Ohnmachtsanfällen kann ein Ereignisrekorder helfen, der vom Patienten selbst aktiviert wird.

Ein Belastungs-EKG (Ergometrie) testet die Belastbarkeit des Herz-Kreislauf-Systems. Es zeigt, wie sich das Herz unter körperlicher Anstrengung verhält und gibt Hinweise auf eine koronare Herzkrankheit als mögliche Ursache.

Herzkatheteruntersuchung

Wenn die nicht-invasiven Untersuchungen keinen eindeutigen Befund ergeben oder ein Verdacht auf eine Verengung der Herzkranzgefäße besteht, kann eine Herzkatheteruntersuchung notwendig sein. Dabei wird ein dünner Schlauch über die Leiste oder das Handgelenk zum Herzen vorgeschoben. So lässt sich die Durchblutung der Herzkranzgefäße direkt darstellen und gegebenenfalls sofort behandeln (z. B. durch das Einsetzen eines Stents).

Weitere Spezialuntersuchungen in der Herzdiagnostik

In speziellen Fällen kommen zusätzliche Verfahren zum Einsatz:

Kardio-MRT: Detaillierte Darstellung der Herzstruktur und -funktion, insbesondere bei unklaren Befunden.

Myokardszintigraphie: Darstellung der Durchblutung des Herzmuskels mithilfe radioaktiver Substanzen.

Spiroergometrie: Kombination aus Lungenfunktion und Belastungstest, besonders bei Leistungseinschränkung.

Welche Untersuchungen im Einzelfall sinnvoll sind, entscheidet der behandelnde Arzt auf Basis der Beschwerden und der bisherigen Ergebnisse.

Herzuntersuchungen geben Gewissheit

Die Diagnose einer Herzschwäche ist ein mehrstufiger Prozess, der mit einem guten Gespür für Symptome beginnt und mit modernen Untersuchungsverfahren präzisiert wird. Für Betroffene und Angehörige ist es wichtig zu wissen: Je früher eine Herzinsuffizienz erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. Wer Symptome ernst nimmt und ärztliche Hilfe sucht, schafft die Grundlage für eine gezielte Therapie und mehr Lebensqualität. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine offene Kommunikation mit dem behandelnden Team tragen dazu bei, die Erkrankung bestmöglich zu managen.

FAQ

Die wichtigsten Fragen und Antworten
zu Diagnose einer Herzschwäche

Nein, bei einer Herzuntersuchung haben Sie keine Schmerzen zu fürchten und sie sind generell ungefährlich. Die gängigen Herzdiagnostik-Methoden sind erprobt, ausgereift und gehören für Haus- und Fachärzte zur Routine. Scheuen Sie sich aber nicht, während der Untersuchung Bedenken zu äußern, wenn Sie sich unsicher sind oder unwohl fühlen. 

Der NT-proBNP ist ein Hormon, das bei Herzüberlastung vermehrt ins Blut abgegeben wird. Ein erhöhter Wert spricht für eine Herzinsuffizienz.

Ein EKG kann Hinweise geben, z. B. Rhythmusstörungen oder Narben nach einem Herzinfarkt, reicht aber allein nicht zur Diagnose.

Sie hängen eng zusammen. Eine Herzinsuffizienz im fortgeschrittenen Stadium kann auch die Lungenfunktion beeinträchtigen. Umgekehrt können Lungenerkrankungen Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben. Deshalb wird neben verschiedenen Herzuntersuchungen bei manchen Patienten auch ein Lungentest durchgeführt.

Angehörige können auf Veränderungen im Alltag aufmerksam machen und Patienten zur Untersuchung motivieren – oft ein wichtiger Schritt zur Früherkennung.

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Sandra Rosendahl - Geschäftsführerin HCSG

Damit Sie im Alltag bestmöglich unterstützt werden und Sie sich mit hedy Telemonitoring bei Herzinsuffizienz gut und sicher betreut fühlen, setzen mein Team und ich all unsere Erfahrung und Kompetenz für Sie ein. Für mehr Lebensfreude und Lebensqualität.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre 

Sandra Rosendahl