Weltweit größte Telemonitoring-Studie bei Herzinsuffizienz zeigt:
Das Telemonitoring- und Telecoaching-Programm der HCSG verbessert Überleben und senkt Krankenhausaufenthalte bei Herzinsuffizienz
In den vergangenen Jahren haben mehrere randomisierte kontrollierte Studien und eine Cochrane-Metaanalyse gezeigt, dass Telemonitoring bei Herzinsuffizienz die Sterblichkeit und die Hospitalisierungsrate bei Herzinsuffizienz verringern. Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche telemedizinische Intervention gehören die tägliche und multiparametrische Bewertung der Patientendaten sowie eine strukturierte Reaktion auf Veränderungen des Zustands oder der Symptome der Patienten.
Die zahlreichen Belege haben dazu geführt, dass in den Leitlinien für Herzinsuffizienz der European Society of Cardiology (ESC) aus dem Jahr 2021 eine IIb- Empfehlung für das Telemonitoring bei Herzinsuffizienz ausgesprochen wurde. Ebenfalls führte die vorliegende Evidenz zum G-BA Beschluss über die Einführung von Telemonitoring bei Herzinsuffizienz (TmHi) in die Regelversorgung der GKV. Es gab jedoch nur relativ wenige Daten aus der realen Versorgungspraxis.
Studie analysiert Wirksamkeit des Telecoaching-Programms der HCSG
Das Deutsche Herzzentrum hat deshalb die Wirkung eines kombinierten Telemonitoring- und Telecoaching-Programms namens mecor der HCSG analysiert. Dieses Programm besteht aus einem täglichen Telemonitoring und regelmäßigen Telecoaching-Sitzungen mit den Patienten, die von speziell geschulten Tele-Nurses der HCSG abgehalten werden. Diese Sitzungen befassen sich mit krankheitsbezogenen Themen und zielen darauf ab, das Selbstmanagement der Patienten zu verbessern.
In dieser Studie wurde die Wirksamkeit des zuvor beschriebenen Telemedizinprogramms für ambulante Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz bewertet.
Dies geschah durch einen retrospektiven Fall-Kontrollvergleich von Patienten, die in das Telemedizinprogramm eingeschrieben waren, mit einer nach dem Propensity-Score angepassten Gruppe von Patienten in der Regelversorgung.
Die wichtigsten Ergebnisse wurden auf dem ESC Kongress präsentiert
Die Ausgangssituation
Die Daten und Ergebnisse wurden aus Krankenversicherungsdaten abgeleitet. Für die Teilnahme am Telemedizinprogramm kamen Patienten in Frage, bei denen innerhalb der letzten 18 Monate eine chronische Herzinsuffizienz diagnosti- ziert und ein Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz vorlag. Außerdem mussten die Patienten ein erhöhtes Risiko für eine erneute Krankenhauseinweisung aufweisen.
Ausschlusskriterien waren Herz- und Niereninsuffizienz im Endstadium, Demenz, schwere Hör- oder Sehbehinderung oder hohe Pflegebedürftigkeit. Zwischen Januar 2018 und September 2020 wurden insgesamt von der Krankenkasse fast 90.000 Patienten identifiziert, die als potenzielle Kandidaten für das Telemedizinprogramm in Frage kommen.
Aufgrund wirtschaftlicher Einschränkungen konnten jedoch nur 6.065 Patienten endgültig eingeschrieben werden. Aus den verbleibenden 53.000 wurde durch ein zweistufiges exaktes Matching für Alter, Geschlecht und Ursache der Krankenhauseinweisung sowie ein anschließendes Propensity-Score-Matching eine Gruppe mit üblicher Versorgung in der gleichen Größe ermittelt. Die Ausgangsmerkmale der untersuchten Kohorte ähneln einem typischen Herzinsuffizienzkollektiv und es gab keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen den Gruppen.
Überzeugende Resultate
Eines der wichtigsten Ergebnisse dieser Studie war, dass die Zahl der Kranken- hausaufenthalte wegen Herzinsuffizienz in der Telemedizin-Gruppe im Ver- gleich zur Gruppe mit üblicher Versorgung signifikant reduziert wurde.
Darüber hinaus wurde auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte aus allen Gründen reduziert. Ein weiteres interessantes Ergebnis war, dass die Dauer des Kranken- hausaufenthalts über alle Ursachen hinweg reduziert wurde.
Noch interessanter sind die signifikant niedrigere Sterblichkeit in der Telemedizin-Gruppe im Vergleich zur üblichen Kontrollgruppe mit einer Reduktion der Sterblichkeit nach einem Jahr um 47% (von 11,0% auf 5,8%; p<0,001). und einer Number Needed to Treat von 19 Patienten für ein Jahr für die Verhinderung eines Todesfalles.
Die Resultate dieser Studie zeigen, dass Patienten mit Herzinsuffizienz, die ein hohes Risiko für eine erneute Krankenhauseinweisung hatten, deutlich von einem umfassenden Telemedizinprogramm profitierten:
• weniger Krankenhausfälle
• kürzere Krankenhausaufenthalte
• geringere Sterblichkeit
Diese weltweit größte Studie einer telemedizinischen Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten (mehr als 12.000 Patienten) stützt sich auf retrospektive Daten und auf die von der Krankenkasse zur Verfügung gestellten Ergebnisse und validieren die bekannten Ergebnisse prospektiver randomisiert-kontrollierter Studien mit Daten aus der alltäglichen Versorgungspraxis.
hedy hat mecor inside
Aufgrund der hervorragenden klinischen Ergebnisse gehört das Telemonitoring bei Herzinsuffizienz seit kurzem zum ambulanten Leistungsangebot der Krankenkassen, an dem alle Patienten teilnehmen können, die die Indikationsvoraussetzungen erfüllen.
Das Team der HCSG verfügt über 16 Jahre Erfahrung im Telemonitoring. In dieser Zeit haben wir über 70.000 Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz betreut. Speziell für die neuen, kardiologisch geführten Telemedizinischen Zentren (TMZ) haben wir hedy Telemonitoring entwickelt. Führende kardiologische Zentren in ganz Deutschland nutzen bereits hedy Telemonitoring.