Bedeutung der Vitalparameter im TmHi

Die regelmäßige Messung der Vitalparameter bei chronischer Herzinsuffizienz ist lebensrettend

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist es entscheidend, dass das Herz gut eingestellt ist. Eine Herzinsuffizienz ist nie vollständig heilbar. Dennoch können Lebenserwartung und Lebensqualität von HI-Patienten nachweislich durch telemonitorische Überwachung verbessert werden. Dazu ist es lediglich notwendig, dass der Patient in einer täglich einige Vitalparameter misst (Dauer ca. 5 Minuten), die dann über unser hedy Telemonitoring-Programm an den betreuenden Arzt übermittelt werden.

Welche Werte werden bei hedy gemessen und warum?

EKG zur Erkennung von Vorhofflimmern

Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz

Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz sind komplex und können sich gegenseitig beeinflussen. Eine Herzinsuffizienz in der linken Herzkammer kann die Entstehung von Vorhofflimmern fördern, während Vorhofflimmern die Symptome einer Herzinsuffizienz verschlimmern kann.

Bei einer Herzinsuffizienz kann das Herz den Körper nicht ausreichend mit Blut versorgen, was nicht nur die Alltagsaktivität des Betroffenen durch Kurzatmigkeit und Erschöpfung stark einschränkt, sondern sie ist lebensbedrohlich.

Vorhofflimmern ist eine Störung des Herzrhymus und als Risikofaktor für eine Herzinsuffizienz anerkannt. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist ein vorrangiges Ziel, das Auftreten von Vorhofflimmern zu verhindern, da bei HI-Patienten gefährliche Komplikationen wie thrombembolische Ereignisse bis hin zum tödlichen Schlaganfall auftreten können. Die Verabreichung gerinnungshemmender Medikamente bspw. kann dieses Risiko reduzieren.

Darum ist die Übermittlung der täglichen EKG-Werte an den betreuenden Kardiologen wichtig, um ein lebensbedrohliches Vorhofflimmern zeitnah zu erkennen und den Patienten notfalls in die Praxis einzubestellen.

Vorhofflimmern ist bei etwa einem Drittel der Patienten mit Herzinsuffizienz zu finden. Je schwerer die Herzschwäche, desto häufiger ist das Auftreten von Vorhofflimmern. Eine Herzinsuffizienz erhöht das Vorhofflimmer-Risiko auf das 4,5- bis 6-fache.

Blutdruck

Vereinfacht ausgedrückt bedeutet ist eine Herzinsuffizienz eine Pumpschwäche des Herzens. Bluthochdruck verursacht einen erhöhten Pumpwiderstand im Herzen. Das Herz muss dadurch dauerhaft stärker pumpen. Auf Dauer hält ein Herz dieser Zusatzbelastung nicht stand und verliert seine Leistungsstärke, was dann der Grund für eine Herzinsuffizienz ist.

Bei geschwächten Herzen sollte eine Überbelastung durch Bluthochdruck unbedingt vermieden werden. Darum ist die tägliche Blutdruckkontrolle lebenswichtig, um ein Kollabieren zu verhindern.

Übrigens: Bluthochdruck (Hypertonie) ist bei bis zu 20% der Betroffenen der alleinige Grund für Herzinsuffizienz und damit die zweithäufigste Ursache für die Erkrankung.

Gewichtskontrolle

Bei Herzschwäche pumpt das Herz wie beschrieben nicht mehr kräftig genug. In der Folge sammelt sich Wasser im Körper an: zum Beispiel in den Beinen oder in der Lunge. Sammelt sich in kurzer Zeit viel Wasser an, ist das ein Zeichen, dass sich die Pumpkraft verschlechtert. Wasseransammlungen erkennt man daran, dass man in kurzer Zeit viel an Gewicht zulegt. Deshalb wird allen Menschen mit Herzschwäche empfohlen, ihr Gewicht regelmäßig zu kontrollieren. So lassen sich ernstzunehmende Veränderungen frühzeitig erkennen und behandeln.

Besonders wichtig ist die regelmäßige Gewichtskontrolle für Menschen, die bereits wegen einer plötzlichen Verschlechterung der Herzschwäche im Krankenhaus waren. Dann soll man das Gewicht jeden Tag überprüfen.

Das Wiegen sollte nach Möglichkeit jedes Mal unter ähnlichen Bedingungen durchgeführt werden, um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten:

  1. Regelmäßiger Zeitpunkt, beispielsweise morgens nach dem Aufwachen und dem Toilettengang.
  2. In ähnlicher Kleidung, vorzugsweise ohne Kleidung oder Schuhe.
  3. Gewicht unmittelbar nach dem Wiegen notieren, nach dem Ankleiden die Daten übermitteln.

 
Gesundheitsfragen

Die Fragen nach dem aktuellen körperlichen Befinden zielen darauf ab, eine Verschlechterung des Gesundheitszustands des Patienten und damit womöglich eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz frühzeitig zu erkennen. Die Beantwortung sogenannter Symptomfragen hilft dem Arzt, die Therapie zu verbessern und die Lebensqualität zu erhalten.

Dabei wird der Patient gefragt, ob u.a. eines oder mehrere Symptome aufgetreten sind:

  • Brustschmerzen
  • Engegefühl
  • Kurzatmigkeit
  • Schnelle Ermüdung
  • Schlafverhalten


Ein Leben mit Herzinsuffizienz bedeutet immer Einschränkungen, jedoch können Notfallaufnahmen verhindert werden, wenn Patienten auch außerhalb der Praxisbesuche, betreut werden. Durch die Überwachung der Vitalparameter erhalten Patienten und Angehörige ein sicheres Gefühl im Alltag. Und der behandelnde Arzt kann sofort eingreifen, sollte sich der Zustand des Patienten verschlimmern.